LGBTIQ*-feindliche Propaganda in Mitte
Am Checkpoint Charlie wurden zwei LGBTIQ*-feindliche Aufkleber entdeckt und entfernt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Am Checkpoint Charlie wurden zwei LGBTIQ*-feindliche Aufkleber entdeckt und entfernt.
In der Schützenstraße in Mitte wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleidungsmarke "White Rex" entdeckt und entfernt.
Am S-Bahnhof Treptower Park wurde der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt.
Ein Mann entfernte in der Badstraße Aufkleber mit Bezug zum Nahostkonflikt. Als er darauf von einem anderen Mann angesprochen wurde, beleidigte er diesen rassistisch. Anschließend kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung.
Am Anton-Saefkow-Platz wurde ein rassistischer Aufkleber mit der Aufschrift: "Lieber Kernkraft als Flüchtlingsstrom" entdeckt und entfernt.
Auf dem Spielplatz am Kaisersteg wurden mehrere Schriftzüge mit den Inhalten "FCK AFA" und "Antifa Fotzen" entdeckt.
In der Landsberger Allee (Höhe Alt-Marzahn) wurde in roter Farbe der Schriftzug "FCK ANTIFA 1161" an einem großem Stein entdeckt.
An der Kreuzung Bernauer Straße / Brunnenstraße trafen Teilnehmende eine pro-palästinensischen Demonstration auf eine Gegendemonstration. Eine Person warf eine Flasche in Richtung der Gegendemonstration, eine weitere Person warf einen Stein in Richtung der Gegendemonstrant*innen. Teilnehmende der pro-palästinensischen Demonstration formten mit ihren Händen ein Dreieck in Richtung der Gegendemonstrant*innen. Dies sollte das rote Dreieck symbolisieren. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wird das rote Dreieck von Anhänger*innen der palästinensischen Terrororganisation vermehrt zur Markierung von Angriffszielen verwendet.
Ausgehend vom Leopoldplatz zog eine pro-palästinensische Demonstration durch Wedding, Gesundbrunnen und Mitte. Dabei äußerten sich Teilnehmende in Sprechchören und Schildern antisemitisch. So zeigte ein Teilnehmender ein Schild mit der Aufschrift "Rafah Holocaust 2024". Auch ein Plakat, auf dem der israelische Premierminister als Satan dargestellt wurde, war zu sehen. Ein Redner sagte: "Es gibt böse Mächte, dunkle Mächte, die versuchen zwischen uns Zwietracht zu säen." Der Redner bezeichnete den Zionismus als "krankhafte Idee" deren Anhänger "Fanatiker und geisteskranke Mörder" seien. Ein Teil der Demonstration rief mehrfach "Kindermörder Israel". Die Parole wurde dabei von einem Lausprecherwagen vorgegeben. In Bezug auf die israelische Kultur sagte ein Redner: "Israel.... Kultur. Kultur des Krieges? Kultur des Mordens? Kultur des Blutsäens?" Journalist*innen, die die Demonstration begleiteten, wurden bedroht und beleidigt. Ein Redner las eine Liste von Namen von unliebsamen Journalist*innen vor. Eine Person mit einem Megafon warf einem angeblich "zionistischen" Journalisten Lügen vor.
An einer Infotafel vor dem Urbankrankenhaus wurde in einem Fototext, der an das Schicksal der jüdischen Ärzte erinnern soll, ein Davidstern herausgekratzt.
An der öffentlichen Toilette am Planufer, nahe Admiralbrücke, wurde mit Edding zweimal die Parole "From the river to sea, Palestine will be free!" geschmiert. Außerdem wurde an einer Mülltonne neben der Toilette, unter der Öffnung für den Müll, das Wort "Israel", mit Pfeil zur Öffnung, angebracht.
In der Modersohnstraße Nähe Revaler Straße wurde auf einem großen Werbeplakat "free Palestine from zionism" gesprayt. Bei dem Wort "zionism" war, in Anlehnung an antisemitische Verschwörungserzählungen, das S als Dollarzeichen geschrieben.
Im Nachgang einer Veranstaltung im Bezirk erhielten die veranstaltenden Personen einen anonymen Brief. In diesem wurden mehrfach antisemitische Äußerungen getätigt, die sich u.a. auf die Veranstaltung bezogen. Zum Schutz der Betroffenen wurden dieser Vorfall und das Datum anonymisiert.
An an einem Einkaufszentrum in der Frankfurter Allee wurde ein Aufkleber von der extrem rechten Kleinstpartei "Der III.Weg" entdeckt und entfernt. Auf diesem ist zu lesen: "Antifa-Banden zerschlagen".
Am späten Abend stieg eine, an ihrer Kleidung erkennbare, Antifaschistin am S-Bhf. Wilhelmshagen aus. Mit ihr stieg ebenfalls ein junger Mann aus. Während beide auf dem Weg zum Vorplatz waren, holte der junge Mann die Frau mehrfach ein und pfiff jedes Mal, wenn er ihr näher kam, die Melodie zu "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Dabei pfiff er umso lauter, umso näher er der Frau kam. Dieses Verhalten wurde von der Betroffenen als sehr bedrohlich wahrgenommen.
Am Kolpingplatz in Reinickendorf-Ost wurden an einem Stand der SPD Aufkleber von dem extrem rechten Versandhandel "Division Odin" mit der Aufschrift "White Lives Matter" bemerkt und entfernt. Die Aufkleber wurden uns von einem jüdischen Reinickendorfer gemeldet. Er wusste um die rassistische und antisemitische Ideologie hinter dem extrem rechten Versandhandel. Das Auftauchen solcher Aufkleber im Wohnumfeld verursachen Angst bei Menschen, die Antisemitismus und Rassismus erleben.
An einem Mülleimer vor der Grundschule an der Mühle in Marzahn wurde ein Aufkleber, der sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten richtet, entdeckt und entfernt. Auf dem Aufkleber war u.a. eine durchgestrichene Regenbogenfahne zu sehen.
An der Mühlenstraße / Zillertalstraße wurde an einer Häuserwand ein rechtes Graffiti mit dem Schriftzug "LINKE KLATSCHEN!" angebracht, was als Bedrohung gegenüber politischen Gegner*innen aufgefasst werden kann.
Am Berl wurde ein Hakenkreuz und der Schriftzug "BFC" auf den Boden gesprüht. Auf einen Stromkasten wurde ebenfalls ein Hakenkreuz gesprüht.
Auf einem Roller wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber entdeckt und entfernt. Der Aufkleber nahm Bezug auf die LGBTIQ*-feindliche, antifeministische und nationalistische Kampagne "Stolzmonat": Diese wurde während des Pride Months durchgeführt, um diesen, sowie die Forderungen und Rechte von LGBTIQ* lächerlich zu machen und zu delegitimieren.
An der Sewanstr./ Dolgenseestr. wurde ein Wahlplakat der Linken mit "AfD" und "Rechte" beschmiert.
In der Hasselwerder Str. wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber entdeckt und entfernt. Der Aufkleber nahm Bezug auf die LGBTIQ*-feindliche, antifeministische und nationalistische Kampagne "Stolzmonat": Diese wurde während des Pride Months durchgeführt, um diesen, sowie die Forderungen und Rechte von LGBTIQ* lächerlich zu machen und zu delegitimieren.
In der Hartriegelstr. wurde ein rassistischer Aufkleber entdeckt und entfernt.
Im Wohngebiet der Hartriegelstr. wurde ein extrem rechter Aufkleber entdeckt und entfernt.
In Hellersdorf wurde am späten Abend eine Person von 4-5 jugendlichen Neonazis festgehalten, eingeschüchtert und durchsucht. Die Neonazis lauerten der betroffenen Person nahe eines Hauseinganges auf und fragten sie, ob sie sich politisch engagiere. Die Art und Weise der massiven Bedrohung zielte darauf ab, politische Gegner*innen der extremen Rechten einzuschüchtern. Zum Schutz der betroffenen Person wurden das genaue Datum sowie weitere Informationen des Vorfalls anonymisiert.
In der Mahlsdorfer Str. wurde an vier Stellen der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt.
Erneut wurde ein NS-relativierender Sticker an der Evangelischen Kirche St. Nikolai entdeckt (Reformationsplatz). Diesmal klebte der Sticker direkt an der Kirchentür. Der Text ist eine Abwandlung eines Zitats von Martin Niemöller (1892-1984) und thematisiert den Umgang von Kirche und Staat mit Kritiker*innen an den Corona-Maßnahmen und Impfgegner*innen. Unter dem Text steht ähnlich einer Quellenangabe, dass ein Zitat von Martin Niemöller abgewandelt wurde sowie "Theologe und Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus". Hier wurden NS-Diktatur und das Regierungshandeln während der Covid-Pandemie gleichgesetzt und der Nationalsozialismus wird damit relativiert. Der Sticker wurde entfernt.
Auf ein Wahlplakat der SPD in Wedding wurde der Schriftzug "GENOZID" geschmiert und Bundeskanzler Olaf Scholz wurde mit einem "Hitlerbart" bemalt.
Eine Kassiererin in einem Supermarkt stritt sich mit einem Kunden. Sie sagte, dass „sie kein schwarzer N..., der hier jedem hinterläuft, ist.“. Eine schwarze Frau meldete zu Wort und meinte, dass sie das nicht sagen kann. Daraufhin drohte die Kassiererin ihr mit ihrem Anwalt und sagte, sie soll sich nicht einmischen.
In der Salvador-Allende-Str. wurde ein rassistischer Aufkleber des neonazistischen Onlinehandels "Druck18" entdeckt und entfernt.
Vor dem Humboldtforum in Mitte hielten Reichsbürger*innen eine Kundgebung mit einstelliger Teilnehmendenzahl ab. Sie zeigten Reichsfahnen und russische Fahnen.
Im Bezirk Mitte kam es zu einer transfeindlichen massiven Bedrohung. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Details veröffentlicht. Das Datum entspricht nicht dem Tag des Vorfalls.
Ausgehend vom Alexanderplatz zog eine verschwörungsideologische Demonstration durch Mitte. Auf Plakaten und in Reden wurden Verschwörungsmythen über den Krieg in der Ukraine, den Nahostkonflikt, die Weltgesundheitsorganisation und die Corona-Pandemie verbreitet. Neben der verschwörungsideologischen Kleinpartei "Die Basis" und der verschwörungsideologischen, extrem rechten Gruppe "Freedom Parade" waren auch Einzelpersonen aus dem Reichsbürger*innenmilieu vor Ort. Nachdem sich eine verschwörungsideologische "Friedensfahrt" der Demonstration anschloss, nahmen etwa 200 Personen teil.
Am späten Abend hielten sich mehrere Personen in der Bahnhofstr. vor einem Späti auf als vier Männer auf sie zukamen und sie als "linke Zecken mit langen Haaren“ beleidigten und ihnen zuriefen „Verpisst euch aus Köpenick“. Die Betroffenen regierten darauf nicht. Dann rempelten die mittlerweile nur noch zwei Männer mit Absicht mehrere PoCs vor dem Späti an. Die Betroffenen stellten sie daraufhin zur Rede. Einer der Männer spuckte einem Betroffenen ins Gesicht und schlug und trat anschließend auf ihn ein. Dabei nutze er auch eine Flasche. Auch ein älterer Mann, der dazwischen gehen wollte, wurde verletzt.
In der Wolfsberger Straße Ecke Ledebourstraße wurden zwei Aufkleber aus neonazistischen Versandhandeln entdeckt und entfernt.
In Marzahn-Hellersdorf wurden im Rahmen des EU-Wahlkampfs extrem rechte und rassistische Inhalte verbreitet. Die Partei "Die Heimat" (ehemals NPD) hängte unter anderem zwischen der Heerstraße und Köpenicker Straße in Biesdorf, in der Märkischen Allee und in der Umgabung des Einkaufszentrums "Eastgate" in Marzahn-Mitte, rund um den U-Bahnhof Hönow in Hellersdorf-Nord und in der Rudolf-Leonhard-Straße in Marzahn-Mitte Plakate auf. Abgebildet war u.a. ein Flugzeug und der Slogan "Remigration Jetzt!". Hinter dem Begriff "Remigration" der extremen Rechten steht die Absicht der Abschiebung von Geflüchteten sowie Eingewanderten und ihrer Nachkommen in vermeintliche Herkunftsländer.
In Köpenick wurden im Rahmen des EU-Wahlkampfs extrem rechte und rassistische Inhalte verbreitet. Die Partei "Die Heimat" (ehemals NPD) hängte unter anderem in der Seelenbinder Str. und Salvador-Allende-Straße Plakate auf. Diese enthielten die Aufschriften "Remigration jetzt", "Raus aus der Nato", "Kein Bock auf Grüne" und "Meinungsfreiheit".
Eine ausgehängte Regenbogenflagge eines Beratungsprojekts für LGBTIQ* in der Geusenstraße wurde das zweite Mal mit Eiern beworfen.
In der Rudolf-Leonhard-Straße wurden erneut zwei LGBTIQ*-feindliche Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt. Bereits zwei Stunden zuvor wurden zwei Aufkleber vom "III. Weg" an der gleichen Stelle entdeckt und entfernt. Kurz darauf wurden Aufkleber mit dem gleichen Motiv erneut in der Umgebung angebracht.
An einer digitalen Anzeigetafel am S-Bahnhof Biesdorf wurde erneut ein rassistischer Aufkleber mit der Aufschrift "Refugees not welcome" entdeckt und entfernt. Bereits wenige Tage vorher wurde ein Aufkleber mit gleichem Motiv an gleicher Stelle entdeckt und entfernt.
Am Bahnhof Wannsee wurden mehrere Sticker der Gruppe "Studenten stehen auf" entdeckt und entfernt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in Texten der Gruppe wird die Zeit des Nationalsozialismus und der Shoa relativiert.
In der Josef-Nawrocki-Str. wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Onlinehandels entdeckt und entfernt.
Nahe Landsberger Allee Ecke Blumberger Damm wurde ein Aufkleber entdeckt und entfernt, der sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten richtet.
In der Stendaler Straße wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
In der Rudolf-Leonhard-Straße wurden zwei LGBTIQ*-feindliche Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" am Pfeiler eines Straßenschildes entdeckt und entfernt.
An einem Zaun des Bellevuepark wurde der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt.
In einem Zug der Linie RE1 kam es zu rassistischen Äußerungen eines Fahrgastes. Die Person redete laut von der "Lügenpresse" und pöbelte gegen Menschen mit Migrationsgeschichte. Als sich andere Fahrgäste einschalteten, beleidigte er die Personen und summte ein rassistisches Lied. Das Lied war zuvor von einer Gruppe auf Sylt gesungen worden und hatte medial Aufmerksamkeit erregt. Es enthält einen rassistischen und NS-verherrlichenden Text.
In der Hauptstraße wurde ein rassistischer Aufkleber der extrem rechten Kampagne "1%" an einem Verkehrsschild entdeckt und entfernt.
An der Rückseite eines Mülleimers sowie an einer Spiel-Installation im Theodorpark in der Pilgramer Straße wurden zwei rechte Schmierereien mit dem Zahlencode "1161" entdeckt. Der Zahlencode steht für "Anti-Antifaschistische Aktion" und richtet sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten.
An der Kreuzung Frobenstraße/Bülowstraße wurden zwei Transfrauen angegriffen. Sie wurden aus einem Auto heraus transphob beleidigt und mit einer Glasflasche beworfen. Wenige Meter weiter beschleunigte der Mann sein Auto, um die beiden Frauen am Überqueren der Straße zu hindern. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen übernommen.
Eine Melderin teilte mit, dass in der Nachbarschaft dutzende antisemitische Schmierereien entdeckt wurden, wie z. B.: "Israhell". Sie befanden sich u. a. in der Mainzer Straße, der Niemannstraße oder der Seumestraße, weiträumig im Gebiet um den Boxhagener Platz. Weitere angebrachte Slogans waren u. a. "Fck Israel", "Viva Gaza" oder "Germany is complicit" (Deutschland macht sich mitschuldig).
Einige Slogans, ohne konkreten antisemitischer Inhalt, werden allein nicht in der Chronik verzeichnet. Sie können in Verbindung mit konkreten antisemitischen Slogans aber als solche wahrgenommen werden und ein Klima in einem Gebiet verändern.
Nahe des U-Bahnhofes Hönow wurde eine Schmiererei mit dem Wortlaut "Zecken jagen" an einem Schild entdeckt. Von der extremen Rechten werden Linke und Punks als politische Gegner*innen abwertend als "Zecken" bezeichnet.
Vor dem Rathaus Spandau wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "End the Occupation - End the Apartheid - free Palestine" angebracht. Der Apartheidsvorwurf delegitimiert den Staat Israel als Gesamtes.