NS-Verharmlosung an der Frankfurter Allee
An einem Geldautomaten im U-Bhf. Frankfurter Allee war der Schriftzug "Impfen macht frei" angebracht.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
An einem Geldautomaten im U-Bhf. Frankfurter Allee war der Schriftzug "Impfen macht frei" angebracht.
In der Nähe des RIZ-Einkaufszentrums wurden zwei Aufkleber gemeldet: Einer stellt sich gegen das Verbot der Reichskriegsflagge, der andere ehrt Wehrmachtssoldaten. Beide wurden entfernt.
Gegen 23:20 Uhr beobachtet eine Person, wie zwei Polizisten mit einer großen Gruppe People of Color diskutieren. Ein PoC versucht sich von der Gruppe zu entfernen und schreit. Die Polizisten gehen hinterher, halten ihn fest und drängen ihn wieder auf die Straße. Sie prügeln mit Fäusten auf ihn ein, bis er auf dem Boden liegt und knien sich auf seinen Rücken. Eine andere PoC-Person nähert sich und bekommt von den Polizisten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Die Umstehenden versorgen ihn und tragen ihn weg. Währenddessen fesseln die Polizisten dem auf dem Boden Liegenden die Hände auf den Rücken, bleiben aber weiterhin auf ihm knien, mindesten 4-5 Minuten. Weitere Polizeiautos kommen dazu. Die filmende, beobachtende Person wird von Polizisten zurückgedrängt.
Am Alexanderplatz wurden zwei Aufkleber der Gruppe "Studenten stehen auf" entdeckt und entfernt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in vielen Texten und Stellungnahmen der Gruppe werden die NS-Zeit und die Shoah relativiert. Ebenso wurden dort drei Aufkleber des TV-Senders "Auf 1" entdeckt. Dies ist ein rechtsradikaler, österreichischer Privatsender, der rechte Verschwörungsideologien verbreitet und dessen Gründer tief in der rechten Szene verwurzelt ist
In der Kruckenbergstraße wurden mehrere "Normal statt Divers"-Stencils (-Schablonen) entdeckt und einige wurden übersprüht.
Auf Sitzen in der Straßenbahn-Haltestelle Greifswalder Straße Ecke Danziger Straße wurde eine Shoa-relativerende Schmiererei mit dem Slogan "Ohne Bargeld heißt Auschwitz" entdeckt und entfernt.
In einer Marzahn-Hellersdorfer Behörde kam es zu einer antiziganistischen strukturellen Diskriminierung. Weitere Details wurden zum Schutz der betroffenen Person anonymisiert.
Am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof wurden zwei antimuslimisch-rassistische Aufkleber entdeckt und entfernt.
Eine jüdische Organisation erhielt eine antisemitische E-Mail.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Bei einer verschwörungsideologischen Versammlung in Charlottenburg zeigte eine Teilnehmerin ein Schild mit der Adresse einer extrem rechten Internetseite.
In der Frankfurter Allee, zwischen U-Bahnhof Magdalenenstraße und S+U-Bahnhof Lichtenberg, wurden mehrere Sticker gemeldet, die sich gegen politische Gegner*innen richteten. Die Sticker haben folgende Aufschrift: "Fck Antifa".
An einem Fallrohr am S-Bhf. Schöneweide wurde ein Hakenkreuz entdeckt.
An der Straßenbahn-Haltestelle Prenzlauer Allee Ecke Ostseestraße wurden Aufkleber der extrem rechten Partei Der III. Weg entdeckt und entfernt.
In der Panoramastraße am Alexanderplatz sind zwei Männer im Alter von 21 und 25 Jahren aus einer 7- bis 9-köpfigen Gruppe heraus zunächst homophob und transfeindlich beleidigt und anschließend geschlagen worden. Die Täter flüchteten.
Zwei Jugendliche greifen eine migrantische Person an und werfen ihr vor, ihrem Freund gegenüber zuvor handgreiflich geworden zu sein. Daraufhin wurde er verbal angegriffen, homofeindlich und sexistisch beschimpft und bedroht.
Im Wongrowitzer Steig gegenüber der Grundschule wurden an zwei Glascontainer NS-verherrlichende Schriftzüge und Bilder angebracht. Darüber waren der Schriftzug "I love Nazis", zweimal die "88" sowie zwei Gesichter mit Seitenscheitel und Bärtchen, die offenbar Adolf Hitler darstellen sollen.
Eine Frau wurde an der Bushaltestelle der Linie M46 am U-Bahnhof Alt-Tempelhof rassistisch beschimpft. Ein ca. 30-jähriger Mann sagte zu ihr: "Geh in dein Scheißland zurück".
Reichsbürger*innen und verschwörungsideologisch orientierte Friedensbewegte hielten eine "Friedensmahnwache" mit ca. 15 Teilnehmenden am Pariser Platz ab, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
Auf einem Mülleimer am Mehringplatz wurde die dort angebrachte Schmiererei "FCK Antifa" unkenntlich gemacht.
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde der Schriftzug „green nazi scum" (übersetzt "grüner Nazi Abschaum") an die Landesgeschäftsstelle der Grünen Jugend Berlin geschmiert.
An der Straßenbahn-Haltestelle beim U-Bahnhof Eberswalder Straße wurde eine Shoa-relativierende Schmiererei mit dem Slogan "Ohne Bargeld geht's nach Auschwitz" entdeckt und entfernt.
Verschwörungsideologisch orientierte Friedensbewegte hielten unter Beteiligung von extremen Rechten ab 18.00 Uhr eine "Friedensmahnwache" mit ca. 25 Teilnehmenden am Alexanderplatz ab, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
Ab 17.00 Uhr fand eine Kundgebung der Mischszene von Verschwörungsideolog*innen, Coronaleugner*innen, Esoteriker*innen, Impfgegner*innen, Putin-Unterstützer*innen, Reichbürger*innen und extremen Rechten am Alexanderplatz statt. Von dort zogen ca. 70 Teilnehmende durch Mitte zurück zum Alexanderplatz. Veranstalter war die Gruppe "Freie Geister", die wiederholt mit Reichsbürger*innen kooperierte. Teilnehmende verbreiteten auch NS-Verharmlosungen.
Anlässlich einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation in Berlin fand eine verschwörungsideologische Demo durch Mitte mit einer Kundgebung auf der Reichstagswiese statt. Dort wurden in Reden einwanderungsfeindliche und antimuslimisch-rassistische Hetze verbreitet. Kundgebung und Demo wurden wesentlich von der Gruppierung "Freedom Parade" organisiert, bei der auch extreme Rechte aktiv sind.
An der Ecke Marie-Curie-Allee/ Delbrückstraße wurden mehrere extrem rechte Sticker gemeldet. Diese richten sich gegen politische Gegner*innen und Geflüchtete. Ebenfalls wurde ein Sticker in der Sewanstraße gemeldet, dieser ist bei einem extrem rechten Versandhandel bestellbar.
In Mariendorf, an der Rathausstraße Ecke Kaiserstraße, zeigte ein junger Mann, der am Fenster stand, zwei Fahrradfahrern den Hitlergruß.
Teilnehmende einer verschwörungsideologischen Demo unter Beteiligung von extremen Rechten beleidigten auf anti-slawisch-rassistische sowie Putin unterstützende Weise Jugendliche mit einer Ukraine-Fahne am Brandenburger Tor und bedrohten diese verbal.
An der Tramhaltestelle Sandinostr. wurde ein Sticker mit Reichsflagge (schwarz, weiß, rot) und dem Schriftzug "Ostjungs" gemeldet und entfernt.
Entlang der Eitelstraße wurden mehrere Sticker der "Identitären Bewegung", sowie des "III. Weg" gefunden und entfernt.
Am Antonplatz wurden Aufkleber von einer Gruppierung "Studenten stehen auf" entdeckt und entfernt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in vielen Texten der Gruppe werden die Zeit des Nationalsozialismus und der Shoa relativiert.
Eine jüdische Organisation erhielt eine antisemitische Nachricht auf Facebook.
In einem Wohnhaus in Kreuzberg hat eine Person eine antiziganistische Beleidigung in den Fahrstuhl geschrieben, als Reaktion darauf, dass der Fahrstuhl schon längere Zeit kaputt war und Reparaturarbeiten anhielten.
Es wurden mehrere Aufkleber eines extrem rechten Versandhandels verklebt, welche sich gegen den politischen Gegner richteten.
An der Bus- und Tramhaltestelle Köllnischer Platz in der Grünauer Str. wurde an einem Fallrohr ein Aufkleber der NPD entdeckt und entfernt. Auf dem Aufkleber wurde behauptet, dass "Umweltschutz = Heimatschutz" sei.
In der Schulze-Boysen-Str./ Ecke Frankfurter Allee wurden drei Hakenkreuze gemeldet. Diese wurden mit rotem Edding an ein Straßenschild und an einen Straßenpoller gemalt.
In Rudow wurden mehrere extrem rechte Aufkleber vom III. Weg und ein Keltenkreuz mit Autonomen Nationalisten Berlin gefunden und entfernt.
An einen Stromkasten, der mit dem Bild eines Fussballers, vermutlich mit Rassismuserfahrungen, gestaltet ist, wurde eine "88" entdeckt.
Im Siemenssteg in Charlottenburg wurde ein Aufkleber der Neonazi-Partei "NPD" mit dem rassistischen Slogan "Kein Asylbetrüger ist legal" entdeckt.
Gegenüber vom Wühlischplatz wurde ein Sticker des verschwörungsideologischen TV-Senders "AUF1.TV" entfernt.
Ab 15.00 Uhr fand eine Kundgebung von Reichsbürger*innen und verschwörungsideologisch orientierten Friedensbewegten mit ca. 15 Teilnehmenden am Pariser Platz statt, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Anti-Corona-Maßnahmen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg und strukturell antisemitische Q-Anon-Mythen verbreitet wurden.
In einem Bus der Linie X33 in Richtung Rathaus Spandau wurde eine Schwarze Frau mit einem Arm in Gips von einem älteren Mann zur Seite geschubst, der vor ihr den Sitzplatz bekommen wollte.
In der Dorfstraße wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Klagt nicht, kämpft" und einem halben Schwarze-Sonne-Symbol gefunden und entfernt. Weitere extrem rechte Aufkleber wurden an der Tramstation Zechliner Str. gemeldet.
Die AfD-Politikerin Beatrix Storch, MdB, veröffentlichte online ein Video und einen Facebookbeitrag, in denen sie trans Menschen beleidigte. Im Video sagte Storch: "Heute ist es nicht mehr cool, schwul zu sein. Heute ist es cool und [en] vogue, trans zu sein." Auf Facebook schrieb sie am gleichen Tag: "Echt? 3,3 Millionen Transen? [...] #Transwahn" Dies ordnete sich in eine zeitgleiche Online-Kampagne von AfD-Politiker*innen. Das von der Bundesregierung zunächst veröffentlichte und dann wieder abgeschaltete Regenbogenportal nahmen sie zum Anlass der Hetze. Auch in Medien wie Bild und Welt wurde über das Regierungsportal empört berichtet.
Eine Frau, die mit einem Mann afrikanischer Herkunft verheiratet ist und dessen Namen angenommen hat, wurde an ihrem Arbeitsort von Kolleg*innen aufgrund von Anti-Schwarzem und antimuslimischem Rassismus diskriminiert.
Eine Person erhielt auf einen Twitter-Beitrag einen Tweet als Antwort, in dem Israel als "Apartheid" bezeichnet wird.
In der S 3 stellte eine Frau ihren Kinderwagen neben ihrem Sitzplatz ab, wodurch es im Gang etwas enger war und man nicht direkt vorbeikam. Ein Mann reagierte beim Aussteigen sehr aggressiv und beschimpfte die Frau. Als sie sich verbal dagegen wehrte, kochte das Gespräch aufseiten des Mannes sehr schnell hoch und er bezeichnete die Frau mit ihren Kindern als "Mistviecher".
Auf dem Kastanienboulevard wurden Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
An der Bushaltestelle Drössestr. wurden zwei extrem rechte Aufkleber entdeckt und entfernt. Der eine forderte "Deutsche Jugend voran", der andere enthielt einen Aufruf zur Gewalt gegen Linke.
An der Tauentzienstraße Ecke Nürnberger Straße in Charlottenburg wurde ein den Holocaust bagatellisierender Sticker entdeckt und entfernt. Auf dem Sticker wurden russische "Filtrationslager" mit den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten verglichen.